Mehr als 70 Prozent der über 30-Jährigen sind von einer Parodontitis betroffen. Bei den Senioren sind es sogar fast 90 Prozent. Die Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteknochens (Parodontium), meist durch aggressive, gesundheitsschädliche Bakterien verursacht. Unbehandelt führt sie zum Abbau des Zahnhalteknochens, zum Rückgang des Zahnfleisches (mit freiliegenden, empfindlichen Zahnhälsen) und letztlich zum Zahnverlust, obwohl die Zähne selbst möglicherweise völlig gesund sind.
Parodontitis sollte frühzeitig behandelt werden, da die Entzündungsherde im Mundraum auch die Allgemeingesundheit erheblich beeinträchtigen können. Denn die aggressiven Parodontitisbakterien und ihre Stoffwechselprodukte verteilen sich über die Blutbahn im ganzen Körper. Insbesondere bei Rheumatischer Arthritis, Diabetes, Erkrankungen von Herz und Blutgefäßen haben sie einen schädlichen Einfluss. Außerdem können sie Frühgeburten auslösen.
Symptome der Parodontitis sind häufiges Zahnfleischbluten, Mundgeruch, gerötetes, angeschwollenes Zahnfleisch und Schmerzen beim Kauen. Als Ergebnis der ständigen Entzündung geht das Zahnfleisch zurück. Die empfindlichen Zahnhälse liegen frei und reagieren auf Kaltes, Warmes und Süßes. Zahnlockerung und allgemeine Gesundheitsprobleme sind weitere Symptome.
Ursache für die Parodontitis ist in der Regel eine bakterielle Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Mitentscheidend sind auch eine schlechte Mundhygiene, Ablagerungen, überstehende Kronenränder, erbliche Veranlagungen, hormonelle Umstellungen, Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes sowie eine schlechte Immunabwehr, etwa durch die Einnahme von Antibiotika oder Stress.
Das Fortschreiten der Parodontitis hängt von der Art der Bakterien in den Zahnfleischtaschen ab. Diese sind häufig sehr aggressiv, knochenzerstörend, ansteckend und gefährlich für die Allgemeingesundheit.